Die Missings
Die „Missings“ sind die vermissten Soldaten des Ersten Weltkriegs, deren Leichname entweder nicht gefunden oder nicht identifiziert wurden. Wenn sie auf einem Friedhof der Commonwealth War Graves Commission beerdigt sind, steht auf ihrem Grabstein „Known unto God“ und steht für den unbekannten Soldaten.
Mur dédié aux soldats disparus dans le musée à Thiepval © Pascal Brunet
Bei der Einweihung des Memorials Thiepval 1932 standen 73.367 Namen auf dem Denkmal. Diese Zahl verändert sich kontinuierlich aufgrund der Recherchearbeit und dem Fortschritt der Wissenschaft, die es ermöglicht, einige Leichname, die auf den ehemaligen Schlachtfeldern gefunden werden, zu identifizieren.
Die Soldaten derer in Thiepval gedacht wird, wurden zwischen Juli 1915 und Februar 1918 vermisst gemeldet.
90 % der in Thiepval gelisteten Soldaten sind während der 141 Tage der Sommeschlacht (Juli-Mitte November 1916) gefallen und 12.000 allein am 1. Juli 1916, dem ersten Tag der Schlacht.
Der Erste Weltkrieg hat in den fünf Kriegsjahren den Tod von 10 Millonen Männern verursacht. Die ungeheure Menge der Vermissten besteht allein an der Westfront (von Belgien bis Verdun) aus fast einer Million Soldaten und ihr Durchschnittsalter beträgt 25 Jahre.
Die Mehrzahl der auf dem Monument genannten Soldaten waren englischer, irischer, schottischer, kanadischer, australischer, amerikanischer (Teil der britischen Armee) und südafrikanischer Herkunft.
Einige bekannte Namen stehen auf dem Memorial:
Georges Butterworth, Musiker
Rupert Inglis, Rugbyspieler der englischen Nationalmannschaft
Cedric Dickens, Enkel Charles Dickens
Hector Munroe, Saki, Novellenautor
Thomas Michael Kettle, berühmter irischer Schriftsteller
Die anderen Informationsseiten
Um Informationen über die Soldaten des Ersten Weltkriegs zu erhalten, sind mehrere Internetseiten zugänglich:
Mémoire des Hommes, vom französischen Verteidigungsministerium, mit digitalisierten Informationen und Dokumenten aus den eigenen Archiven und Sammlungen. Dort befinden sich die Daten über die französischen Soldaten, die in zeitgenössischen Kriegen gekämpft haben.
Sépultures de guerre, seit kurzem in die Seite der Mémoire des Hommes integriert, ermöglicht das Auffinden der Grabstätten der 600.000 in zeitgenössichen Kriegen gefallenen Soldaten. Die Seite listet nur Soldaten, die auf Militärfriedhöfen oder –Karres beerdigt sind und die vom Verteidigungsministerium instandgehalten werden.
Die Commonwealth War Graves Commission ermöglicht Suchanfragen zu Soldaten aus den Ländern des Commonwealth.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge erlaubt Suchanfragen zu deutschen Soldaten.