Ausstellungsrundgang

Das

Besucherzentrum

Als Einleitung vor dem Besuch des Gedenkstättenmuseums fassen Tafeln in drei Sprachen (Französisch, Englisch und Deutsch) und Dokumentarfilme die Geschichte des Ersten Weltkriegs, der Schlacht an der Somme und die Geschichte der Entstehung der Gedenkstätte Thiepval zusammen.

In einer Datenbank können Sie die Lebensgeschichten von 11.000 vermissten Soldaten, den „Missing“, deren Leichen nie gefunden wurden, nachlesen. Die Datenbank entstand aus der freiwilligen Forschungsarbeit des Ehepaars Linge und wird oft von Briten auf der Suche nach ihren Vorfahren konsultiert.

Das Museum

Das Museum ist den Schlachten an der Somme gewidmet und bietet ein einzigartiges, informationsreiches und zugleich emotionales Besuchserlebnis. . Die Dauerausstellung mit 400 m2 Ausstellungsfläche vereint Sammlungsobjekte, archäologische Funde, multimediale Funktionen und Nachbauten in Originalgröße (das Flugzeug Georges Guynemers). Das große, 60 Meter lange, von Joe Sacco gezeichnete Fresko öffnet ein gedankliches Fenster auf das Schlachtfeld vom 1. Juli 1916.

Die kreative Museumsgestaltung kombiniert zeitgenössische Darstellungen, archäologische Objekte und Sammlungen, realitätsnahe Installationen und didaktische Multimediaträger. Dadurch wird das Eintauchen des Besuchers in die wechselnden Dispositive gefördert.

Das seltene und innovative Panorama des ersten Tages der Schlacht an der Somme von Joe Sacco ist ein Dokumentations- und Erinnerungswerk, eine Zeichnung zur Zusammenfassung eines symbolischen Tages. Im Comicstil gezeichnet und inspiriert durch den Wandteppich von Bayeux ist es eine historische Erzählung gegen das Vergessen. Das 60 Meter lange auf Glas gedruckte und von hinten beleuchtete Panorama versetzt den Besucher als Zuschauer auf das Schlachtfeld. Archäologische Relikte, Sammlungsobjekte und eingelassene Bildschirme, die in der Mitte des Saals in einer Ausstellungsgrube unter Glas angeordnet sind, stellen eine Verbindung zwischen den von Joe Sacco rekonstruierten Szenen und den Archivbildern her, die mit historischen Informationen untermauert werden.

Diese originelle Museumsgestaltung setzt sich im Laufe des Rundgangs fort, von den Bereichen, in denen sich deutsche und französische Sichtweisen kreuzen, über die bildliche Kartografie des Hinterlandes, bis hin zu den Bereichen, die den Vermissten gewidmet sind, und schließlich den heroischen Figuren der Fliegerasse.

Der Museumsrundgang gliedert sich in mehrere Schwerpunkte, die sowohl unabhängig voneinander sind als auch einander ergänzen. Nach demselben Prinzip wie das Museum in Péronne stellt das Museum in Thiepval die verschiedenen kriegführenden Nationen einander gegenüber, wobei die Schlachten an der Somme, insbesondere die von 1916, im Mittelpunkt stehen.

Das Museum ist in sieben Bereiche unterteilt:

  • A. Einführung: Die Schlachten an der Somme (1914-1918)

    Im Eingangsbereich zeigt eine animierte Karte, ergänzt durch Filme und zeitgenössische Fotografien, die Auswirkung der Kämpfe des Ersten Weltkriegs auf die Somme. Die Installation zeigt die Entwicklung der Front von 1914-1918. Sie verdeutlicht auch das Ausmaß der Zerstörungen und der menschlichen Verluste, derer bis heute an den Gedenkstätten der Region gedacht wird (Friedhöfe und Denkmäler).

  • B. Die Schlacht an der Somme: Die Sommeroffensive 1916

    Die Sommeschlacht ist in Großbritannien als blutigster Kampf des Ersten Weltkriegs zum Symbol dieses Kriegs geworden.
    Der Ausstellungssaal öffnet den Blick auf das Panoramafresko Joe Saccos: Es erzählt Stunde für Stunde diesen furchtbaren Tag des 1. Julis 1916. Das 60 Meter lange auf Glas gedruckte und von hinten beleuchtete Panorama zeigt das Schlachtfeld und teilt einen Bildbericht der militärischen Operationen am blutigsten Tag der britischen Armee: 20.000 Soldaten sterben innerhalb weniger Stunden, getroffen durch die deutschen Maschinengewehre. Im Zentrum des Saals präsentiert ein breiter Graben Sammlerobjekte und archäologische Funde des Kriegs. Kurze visuelle Programme liefern zusätzliche Informationen zum Verständnis des Freskos.

  • C. Die Deutschen an der Somme

    Eine audiovisuelle Installation mit einer Auswahl deutscher Bilder und Filme erzählt die Erfahrung der Soldaten von „gegenüber“, die sich seit 1914 an der Somme befinden. Die verschiedenen Themen zeigen: Die Ankunft an der Somme, der Besatzungsalltag, die Verteidigung der „Kriegsgrenze“, die Vorbereitung der Schlacht, der Rückzug, die Erinnerung…

  • D. Die Franzosen und die Schlachten an der Somme

    Während des Ersten Weltkriegs teilt die Front das Departement Somme von Norden nach Süden. Seit der Stabilisierung der Front erlebt die Zivilbevölkerung 1915 und 1916 eine lange Besatzungszeit. Westlich dieser Grenzlinie ist das Hinterland der Front. Die Häuser werden auf beiden Seiten von der Artillerie aller Kriegsparteien verwüstet. Eine große Karte zeigt die französische Perspektive der Soldaten und Zivilisten, das Desaster und den bleibenden Einfluss der Schlacht auf das Departement Somme.

  • E. Die Vermissten

    Ein intimer Raum, wie „eine Kapelle der Vermissten“, ist der überwältigenden Zahl der Männer gewidmet, die durch den Krieg ausgelöscht wurden. Eine innovative multimediale Installation ermöglicht es, auf interaktive Weise die individuellen Lebensgeschichten vermisster Soldaten einzusehen. An den Wänden präsentieren die Vitrinen symbolische Objekte (von den Familien aufbewahrte Reliquien, offizielle Dokumente, persönliche Gegenstände), die von der Geschichte des Verlustes, der familiären und kollektiven Trauer berichten.

  • F. Heldenfiguren: die Fliegerasse

    Die Ausstellung stellt der Menge der Vermissten die Fabrik der heroischen Figuren, der „Asse“, gegenüber.
    Dieser große Saal zeigt den Nachbau des Flugzeugs von Georges Guynemer in Originalgröße und Porträts von Piloten aus dem Ersten Weltkrieg.

  • G. Epilog: Die Erinnerungslandschaft der Somme

    Der Epilog rückt die Somme als Kreuzungspunkt der Nationen und der europäischen Erinnerungen in den Mittelpunkt. Ein Film der Schlachtfelder aus der Vogelperspektive enthüllt die Narben der Landschaft, die Vielfalt und die Bedeutung der an den Orten der Kämpfe errichteten Gedenkstätten: Friedhöfe, Denkmäler und Mahnmale.

Der Museumsshop, der Entspannungsbereich, die Sanitäranlagen und der Picknickbereich ergänzen das Serviceangebot.